Anlässlich des europäischen Tag der Erfinder am 9. November, stellen wir Ihnen eine Erfindung von Dr.-Ing. Igor Trofimov und Prof. Dr. Andreas Jahr aus dem Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik vor. Sie haben ein innovatives Verfahren entwickelt, welches die Fördergeschwindigkeit von Schüttgütern erfassen kann.
Bei Fördersystemen für Schüttgüter, beispielweise Medikamente oder andere Granulate, ist eine genaue Regelung des Massenstromes des zu fördernden Gutes von entscheidender Bedeutung. Der Massenstrom wird meist durch unabhängiges Messen der Masse und der Geschwindigkeit des Fördergutes erfasst. Die Messysteme für Fördergeschwindigkeit sind dabei meist sehr teuer in Beschaffung und Unterhaltung.
Die erfindungsgemäße Methode der sensorarmen Erfassung des Förderstroms von Schüttgütern beruht auf der Auswertung des Zeitsignals des wiegenden Sensors. Dadurch lassen sich sowohl Fördermasse als auch die Fördergeschwindigkeit mit einem einzigen Sensor ermitteln.
Die Erfindung von den Wissenschaftlern der HSD bietet eine Reihe von Vorteilen. Der Verzicht auf ein zusätzliches Messystem zur Bestimmung der Fördergeschwindigkeit ermöglicht einen einfacheren und kostengünstigeren Aufbau des Systems. Zudem kann eine universelle und genaue Geschwindigkeitsmessung für unterschiedliche Schüttgüter gewährleistet werden.
Die Erfindung wurde am 14.02.2018 mit Unterstützung unseres Dezernats für Forschung & Transfer zum Patent angemeldet. Das europäische Patent „Fördersystem für Schüttgüter“ (EP3752801B1) wurde 19.10.2022 erteilt und in Deutschland, Frankreich und Großbritannien validiert.
Derzeit wird die Technologie mittels EFRE, NRW-Patent-Validierung weiterentwickelt. Das Validierungsprojekt „SenLoMass“ läuft voraussichtlich bis April 2026.
Unternehmen, die an einer Lizenzierung oder Weiterentwicklung der Technologie interessiert sind, können sich mit den Erfindern oder dem Dezernat für Forschung & Transfer in Verbindung setzen.